Jede Bankberatung beginnt mit einer Lüge. Und diese lautet: „Dieses Gespräch ist unverbindlich, unabhängig und für Sie kostenfrei.“ Um ein Haar hätte diese, fast schon skandalöse Lüge auch meinen neuen Klienten Herrn Sorglos hinters Licht geführt.

Herr Sorglos ist zweifacher Familienvater, ein treuer, gut verdienender Angestellter und im Prinzip glücklich – zumindest war er das, bis er kürzlich einen verwirrenden Anruf seiner Bank erhielt. Diese schlug ihm vor, sein in vielen fleißigen Jahren angehäuftes Geld „für ihn arbeiten lassen zu wollen“. Weil das erst einmal gut klang, sah sich Herr Sorglos wenig später auf einem Stuhl sitzend und einem „unverbindlichen“ Gespräch lauschend.

Vertrauen Sie Ihrem Bauch!

Auch wenn das alles sehr gut klang, was der nette Bankberater präsentierte, bekam Herr Sorglos schnell Magenschmerzen ob der riesigen Summen und fragte sich, warum denn eigentlich nicht jeder solch verlockende, nahezu risikofrei Investitionen tätigen würde. Es war die Frage nach dem „Warum?“, die ihn letztlich vom Banksessel zu mir brachte.

Zunächst versuchte ich Herrn Sorglos zu beruhigen, schließlich hatte er alles richtig gemacht, nichts unterschrieben und holte sich nun bei mir – einer Empfehlung seines Arbeitskollegen –  eine zweite Meinung ein. Dann erklärte ich ihm, dass Berater, die bei einer Versicherung oder Bank arbeiten, niemals frei und unabhängig agieren und beraten können, da sie Ihrem Arbeitgeber gegenüber in der Pflicht stehen.

Mein Expertentipp:

Lassen Sie sich nicht hinters Licht führen – es gibt keine kostenlose Beratung! Als Experte kann ich Ihnen verraten, dass bei Abschluss einer durchschnittlichen Rentenversicherung allein etwa vier bis sieben Prozent Vertriebskosten anfallen – also bei 150 Euro im Monat und 20 Jahren Laufzeit immerhin etwa 2.000 Euro. Würden Sie das kostenlos nennen? 

Wer echte Beratung will, braucht einen Honorarberater.

Auch wenn Herr Sorglos natürlich nicht über die Maßen naiv war, dachte er doch, dass seine Hausbank, bei der er immerhin seit seiner drei Jahrzehnten sein Geld deponierte, es besser mit ihm meinen würde. Nein, sagte ich ihm, es gibt nur eine Möglichkeit für Menschen, die echte Beratung wollen – Honorarberater.

Honorarberater sind Experten, aber keine Verkäufer, denn statt Ihnen etwas verkaufen zu wollen, bieten sie Ihnen ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Zeit. Der Unterschied ist essentiell, denn während Herr Sorglos für die Dienstleistung einer Honorarberatung ein festen Preis zahlt, wird der Verkäufer der Bank durch Provisionen entlohnt. Sein Verdienst ist also stark abhängig davon, welche Produkte er verkauft, was eine unabhängige Beratung zum Wohl des Klienten auch bei bestem Willen einfach ausschließt.

Herrn Sorglos konnte ich immens helfen und ich hoffe auch Sie bewahrt diese Geschichte vor denen, die „nur Ihr Bestes wollen“ – nämlich Ihr Geld!

P.S.: Haben Sie auch ähnliche Erfahrungen einer Bank gemacht, die „nur Ihr Bestes” wollte? Lassen Sie uns daran teilhaben und darüber sprechen und schreiben Sie ein Kommentar zu diesem Artikel.